Saisonfazit 2021

Training nur noch hinter dem Zaun
Training nur noch hinter dem Zaun

Tolle Saison - leider ohne Fans!

Stell Dir vor, Dein Verein steigt auf und kein Fan ist im Stadion! Eine schreckliche Vorstellung wird beinahe zur Realität. Doch am Ende belegt der KSC den sechsten Platz und kann auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken. Allerdings ist dieser Erfolg von einem gewaltigen Einnahmeverlust durch die fehlenden Zuschauer von über 7 Millionen Euro mehr als getrübt. 

 

Sieht doch schon mal gut aus...
Sieht doch schon mal gut aus...

Aber fangen wir erst einmal von vorne an:

 

Die Neubaumaßnahmen am Wildparkstadion laufen nach Plan und die Fans verfolgen begeistert jeden Fortschritt auf der Baustelle. 

 

Die Mannschaft des KSC beginnt die Saison mittlerweile schon traditionsgemäß durchwachsen und mit einer Niederlage im Pokal gegen Union Berlin. Danach folgen drei weitere Schlappen im Ligabetrieb, bis man dann auf den letzten Tabellenplatz abfällt. Der erste Erfolg lässt bis zum vierten Spieltag auf sich warten, als man gegen Sandhausen vor immerhin 1.200 Zuschauern mit 3:0 gewinnt. Das sollte dann aber auch das Spiel mit den meisten Zuschauern gewesen sein. Aufgrund der dritten Corona-Welle wurde den Fans ab Anfang November jeglicher Stadionbesuch verwehrt.

 

Doch als die Fußballer des KSC vor leeren Rängen spielten, stellte sich auch der Erfolg ein und so erarbeitete man sich mit acht Spielen ohne Niederlage in Folge einen beachtlichen Sprung auf den fünften Tabellenplatz am Anfang des Jahres 2021. Natürlich hatten nun schon einige die erste Liga im Blickfeld, doch dafür reichte es noch nicht ganz. Nach einer zweiwöchigen Corona-Quarantäne, die aufgrund zweier positiv getesteter Spieler verhängt wurde, ließ der nächste Sieg bis zum zweitletzten Spieltag auf sich warten.

 

Hofmann macht sich wertvoll

Wechselwillig und treffsicher
Wechselwillig und treffsicher

Der seit 2019 beim KSC stürmende Philipp Hofmann sorgte am Anfang der Saison für einigen Wirbel, als er mit dem Gedanken spielte, den Verein verlassen zu wollen. Diese Wechselabsicht brachte ihn dermaßen aus dem Konzept, dass er zu Beginn der Saison um eine Spielpause bat und diese vom umsichtigen Trainer eingeräumt bekam. Ich denke, es ist schlussendlich Christian Eichner zu verdanken, dass der Spieler mit der Nummer 33 erfolgreich beim KSC blieb und mit seinen 13 Treffern den Verein auf Platz 6 der Abschlusstabelle brachte. Damit schoss er so viele Tore, wie kein anderer seiner Teamkollegen. Lediglich Marvin Wanitzek mit 6 Treffern und Kyoung-Rok Choi mit 5 Toren trugen sich annähernd in die Torschützenliste des Vereins ein. Insgesamt erzielte der KSC 51 Tore und musste 44 Treffer hinnehmen. Mit 52 Punkten und dem sechsten Tabellenplatz kann man mehr als zufrieden sein.

 

 

Es wird ruhiger im Verein

250 Zuschauer beim Trainingsauftakt im Wildpark
250 Zuschauer beim Trainingsauftakt im Wildpark

Nach all den Querelen in den vergangenen Jahren konnte der KSC-Fan endlich einmal eine etwas ruhigere Saison erleben, die auch nicht bis zum letzten Spieltag  dramatisch spannend war. 

 

Auch rund um das Präsidium blieb es dieses Jahr sehr ruhig und keine Interna oder Rechtsstreitereien kamen an die Öffentlichkeit. Ein mittlerweile ungewohntes - aber nicht unangenehmes Gefühl.

 

Und so konnte ich entspannt auf dem Sofa die Spiele meines Herzensvereins erleben und nebenbei noch mit ansehen, wie die neue Fußballarena im Wildpark entstand. 

 

Trotzdem freue ich mich, wenn ich wieder ungehindert ins Stadion pilgern darf, mich mit Freunden treffen kann und gemeinsam die geile Truppe unter Christian Eichner anfeuern und bejubeln werde. Es wäre mal wieder höchste Zeit für ein Stadionbier!

 

Haupttribüne abgerissen

Auch das alte Clubhaus muss neuen Plänen weichen
Auch das alte Clubhaus muss neuen Plänen weichen

Aber wir mussten uns auch von Dingen verabschieden, die uns ans KSC-Herz gewachsen waren. So musste die alte Haupttribüne genauso, wie das Clubhaus mit seinen vielen darin erlebten Geschichten abgerissen werden.

 

Das dahinter neu entstehende Stadion tröstete den Zuschauer darüber hinweg, dass dieser Teil Vereinsgeschichte für immer verschwinden wird, denn wir können mit Stolz behaupten, dass es eine tolle neue Arena wird, die hier entsteht. Wollen wir hoffen, dass sie schon bald mit vielen fröhlichen Fans gefüllt wird und endlich wieder gemeinsam das Badnerlied gesungen werden kann!

 

Insgesamt durften in dieser Saison gerade mal 2.900 Zuschauer ins Stadion. Vielleicht haben wir ja das Glück,  dass in der neuen Saison wieder ein normaler Betrieb möglich ist. Immerhin haben bereits über 5.000 Fans eine Dauerkarte für die neue Saison geordert! Und das, obwohl sie nicht genau wissen können, ob sie überhaupt ihren Platz einnehmen dürfen.

 

Immerhin erwartet uns eine spannende neue Saison mit vielen attraktiven Gegnern. Neben den Aufsteigern Dresden und Rostock und den Absteigern Bremen und Schalke erwarten uns namhafte Kontrahenten wie Hannover, Nürnberg, St.Pauli und Düsseldorf. Auch der HSV bleibt uns in Liga 2 erhalten und so können wir schon fast behaupten, dass diese Liga attraktiver als das Oberhaus ist.

25.Mai 2021