KSC - Trainingsauftakt Juni 2017

Unglaubliche 2.500 Zuschauer kamen, um das erste Training des KSC in der Saison 2017 / 18 zu sehen! Diese Zahl ist so unglaublich, weil der KSC soeben erst in die dritte Liga abgestiegen ist und man eigentlich nach einer völlig verkorksten Saison mit teilweise emotionslosen Spielen davon hätte ausgehen müssen, dass sich kein Mensch mehr für den KSC interessiert. Zumindest bei vielen anderen Vereinen wären keine fünf Mann zur Trainingseröffnung gekommen, doch die Karlsruher Fangemeinde hat mal wieder gezeigt, dass sie zu ihrem Verein steht. 

 

abgekämpft und durchgeschwitzt - dieses Engagement wollen die Fans sehen
abgekämpft und durchgeschwitzt - dieses Engagement wollen die Fans sehen

Die Spieler haben sich dann auch nicht lumpen lassen und zeigten mit dem einen oder anderen Torschuss, dass sie was drauf haben. Jedes Tor wurde von den Zaungästen beklatscht und es herrschte eine angespannte Freude, die bei KSC-Saisonspielen leider viel zu oft auf sich warten lässt. Allerdings wartete man in der letzten Saison auch viel zu lange auf Torerfolge. 

 

Der KSC-Fan an sich hat sich wohl mittlerweile damit abgefunden, dass es ein weiteres Valencia nicht geben wird. Aber er sieht auch keine Alternative in Hoffenheim, Freiburg oder gar Stuttgart. Darum muss er sich eben doch mit dem begnügen, was er in Karlsruhe geboten bekommt. Und da reichen eine fast komplett neue Mannschaft schon aus, um die Euphoriewelle wieder nach oben schwappen zu lassen. Dass diese dann gleich wieder gepaart ist mit übertriebener Professionalitätserwartung war dann auch schnell zu bemerken. Keiner konnte erwarten, dass mehr Zuschauer zum Trainingsauftakt eines Drittligisten kommen, als man je in Hoffenheim sehen wird. Die im Vorfeld angekündigte Sorge um das leibliche Wohl wurde dann schnell von den durstigen Wildparkpilgern entsorgt und das Karlsruher Gebruddel hatte mal wieder ein Ventil gefunden. Wie konnte man auch nur so naiv sein und nur einen Bierstand und einen Eisverkäufer zu beauftragen?!?! Naja, in Karlsruhe ist halt nichts unmöglich.

 

Alles in allem war es ein sehr gelungener Trainingsauftakt mit sehr sympathischen Profis und einem sehr, sehr geduldigen Trainer Meister, der auch den blödesten Fragestellern nicht fein daher kam, sondern auf Augenhöhe mit jedem Fan, der was wissen wollte redete. So kann es weiter gehen KSC. Aber nur, wenn die Spannung gehalten wird und man nicht aufhört akribisch zu arbeiten, wie es unser neuer Trainer forderte. Sicher sind Pfiffe nach dem zweiten Fehlpass im ersten Pflichtspiel nicht das, was er meinte.