Meine Gefühle waren gemischt, als ich die Reise nach Mallorca antrat. Ganz alleine für sieben Tagen auf die Insel - und das als Mann... schon etwas außergewöhnlich und sicherlich für manche überhaupt nicht nachvollziehbar. Aber die Reise war gebucht, der Mietwagen reserviert und außerdem hatte ich eine gehörige Portion Zuversicht im Gepäck, dass es ein besonderer Urlaub wird.
Und so ging meine Reise schon los! Bis auf ein paar Ungereimtheiten mit dem Mietwagen hat alles super geklappt und ich konnte den ersten Tag am Strand genießen.
Mein Hotel befand sich in bester Lage und hatte eine wunderschöne Dach-Wellnessoase. Neben Cocktailbar und Strandliegen gab es dort gute Musik und zwei kleine Pools, von denen man direkt aufs Meer schauen konnte.
Der erste Ausflug mit dem Mietwagen führte mich zuerst nach Port de Söller und danach direkt nach Söller. Natürlich durfte ich nicht verpassen, die historische Straßenbahn zu fotografieren, was mir auch bei bestem Fotowetter sehr gut gelungen ist. Dass dort zufällig gerade das Fest "El Firo" stattfand, hatte ich überhaupt nicht in meiner Planung bedacht, aber es tat meiner Freude keinen Abbruch. Im Gegenteil konnte ich so noch weitere besondere Momente genießen.
Den Abschluss meines Ausfluges an diesem Tag machte ich dann noch in dem wunderschönen Örtchen Deja. Hier konnte ich die berühmten mallorquinischen Häuser in Mitten der Berge bewundern.
Den darauffolgenden Samstag nutze ich für einen Ausflug an den Ballermann. Zwar hatte ich dieses Spektakel schon einmal erleben dürfen, aber ich war erneut überwältigt von der Herzlichkeit und Freundlichkeit, mit der man hier empfangen wird. Meine anfängliche Befürchtungen wurden binnen weniger Minuten zerschlagen und ich durfte einen wunderbaren und unvergesslichen Nachmittag und Abend mit tollen Menschen verbringen. Des Öfteren dachte ich daran, dass die Welt eine bessere wäre, würden sich die Menschen doch überall so rücksichtsvoll und unvoreingenommen entgegentreten.
Leider sind dann doch nicht alle Menschen dort so auf das Glück des Anderen bedacht und auf dem Rückweg von meinem Ballermannerlebnis musste ich mich einer Thailänderin, die mich zum "ficki-ficki" überreden wollte und ihrem offensichtlichen Kumpan in üblicher Helmut-Manier erwehren, der sich gerade an meinem Handy bereichern wollte. Also für alle meine Besucher, die ebenfalls einen Ausflug dort hin planen rate ich diesbezüglich größte Vorsicht!
Natürlich hat Mallorca neben wunderschönem Sandstrand und sagenumwobenen Ballermann noch vieles mehr zu bieten, wenn man es entdecken möchte.
So beging ich bei bescheidenem Wetter die 365 Stufen von Pollenca, wo man beim Treppensteigen über das Leben meditieren kann. Ich besuchte den wunderschönen Markt mit all seinen heimischen Spezialitäten und natürlich war ich auch am Hafen von Pollenca und genoss dort besondere Spaghetti in einem kleinen Restaurant. Den Abschluss des verregneten Tages verbrachte ich noch am Cap Formentor, wo ich dann auch die Vorzüge vom Mistwetter erleben durfte: es gab jede Menge freie Parkplätze!
Am nächsten Tag hatte ich mehr Glück mit dem Wetter. Bei einem Besuch in Sineu konnte ich die tolle Kirche besuchen und genoss die Ruhe in dem abgelegenen Ort. Manchmal musste ich extra warten, damit wenigstens eine Person im Bild war, damit es nicht gerade so ausgestorben aussah. Die Windmühlen dort waren ein weiteres Highlight.
In Santanyi hatte ich leider wieder durchwachsenes Wetter und so konnte ich die traumhaften Strände dort nicht wie gewollt ablichten. Doch die Fußgängerzone überzeugte mich von der Schönheit dieses Ortes.
Als schönstes Dorf Spaniens ist Formalutx schon mehrfach ausgezeichnet worden und ich durfte mich davon überzeugen, dass es dort wirklich traumhaft ist. Man schaut sich eine Ecke dort an und ist überrascht, dass es kurz darauf noch atemberaubender ist. Manchmal bekam ich sogar Gänsehaut ob der Schönheit dieses Dorfes! Hier spürt man Mallorca von seiner ganz besonderen Seite und manchmal tun mir die Ballermann- und Strandurlauber richtig leid, dass sie so etwas wunderbares verpassen. Ich kann nur jedem Mallorca-Urlauber empfehlen, den einen oder anderen Ausflug an die von mir beschriebenen Orte zu unternehmen. Das wertet den Urlaub um tolle Akzente auf.
Ich kann auf unvergesslich erlebnisreiche, wunderschöne und auch sehr berührende Tage auf der schönsten Insel der Welt zurückblicken. Der Abschied fiel dieses Mal besonders schwer. Vor allen Dingen von den lieben Menschen dort, die völlig frei von Hintergedanken einfach nett zu einem sind und Dir ein Lächeln schenken. Ich erinnere mich an ein etwa dreißigminütiges Gespräch mit einem 82-jährigen Einheimischen, der mir seine Lebensgeschichte erzählte. Halb auf englisch, halb auf spanisch unterhielten wir uns, obwohl wir nicht alles verstanden und doch fühlten, was der Andere meint. Das war ein dermaßen herzergreifender Moment, der sich tief in mein Herz gebrannt hat.
Schön, dass ich die Möglichkeit hatte, diesen unvergesslichen Urlaub zu erleben. Danke Mallorca!
17. Mai 2025