Pokalaus!

Sondertrikot für dieses eine Spiel
Sondertrikot für dieses eine Spiel

Es war eigentlich klar, dass es so kommen würde

Niemand hatte dem KSC auch nur eine klitzekleine Chance gegeben, den Erstligisten Bayer Leverkusen im Pokal zu bezwingen. Und doch war es anders, als viele dachten. Gekämpft haben die Jungs, bis wirklich nichts mehr ging. Und so haben sie es auch geschafft, über 90 Minuten dem zwölftplatzierten der ersten Bundesliga in der letzten Spielzeit die Stirn zu bieten. Es hätte auch anders ausgehen können, denn so manche hochkarätige Chance für den KSC wurde knapp vereitelt. In der Verlängerung konnten dann unsere Jungs in dem vom Dauerregen tiefen Rasen nicht mehr dagegen halten und verloren mit 3:0 in einem recht sehenswertem Spiel. Sicherlich können die Spieler des KSC mit erhobenem Haupt in die neuen Aufgaben starten. Die Nächste steht gleich am Freitag wieder in der dritten Liga gegen Fortuna Köln.

 

Was wurde nicht alles schon wieder gemeckert und gejammert auf Seiten der Anhänger. Fehlstart, planlose Trainer und schlechtes Management. Hatten die Jungs doch aus den ersten drei Begegnungen nur einen Punkt geholt und waren gleich mal auf den 15. Tabellenplatz abgerutscht. Als dann auch noch das Bier teurer wurde, gingen die „Fans“ auf die Barrikaden. Nichts würde klappen beim KSC, alle seien Laien und hätten keine Ahnung. Ach, würde man doch nur endlich mal die Facebook-Profis dran lassen, die für alles eine passende Lösung parat haben! Wie schnell würden wir wieder im internationalen Wettbewerb kämpfen.

 

So ist es halt wohl immer in Karlsruhe. Zuerst total Euphorisch werden und einen beispiellosen Durchstarter erwarten und dann am liebsten mit brennenden Fackeln und Mistgabeln bewaffnet vor der Geschäftsstelle aufwarten und Köpfe rollen sehen wollen.

 

Dabei habe ich persönlich sehr wohl eine Steigerung der Bemühungen feststellen können. Nicht nur sportlich um den Leiter Marc-Patrick Meister, der meiner Meinung nach genau der richtige Mann für den KSC ist und noch einiges erreichen wird, wenn man nicht gleich wieder in Karlsruhe durchdreht. Nein, auch im Bereich Merchandising habe ich Fortschritte erleben können. Und zwar hautnah und sehr erfreulich. Am Montag vor dem Pokalspiel orderte ich das Sondertrikot für dieses Spiel mit Beflockung des eigenen Namens, also eine persönliche Anfertigung. Drei Tage später – pünktlich zum Spiel – hatte ich es zu Hause liegen. Makellos und wunschkonform!

 

Sepp sei Trikot
Sepp sei Trikot

Aber das sind ja Dinge, die sich nicht so gut auf Facebook posten lassen und für die man nicht so viele Likes bekommt. Arme Leute, die sich Fan nennen und so abwertend mit ihrer Liebe umgehen.

Die Zuschauer im Wildparkstadion erkannten beim Pokalspiel das Engagement und den Siegeswillen der Mannschaft und feierten diese, auch wenn sie nicht gewonnen hatten. Es wäre schön, wenn wir dort weitermachen könnten, wo das Spiel aufgehört hat. Bei bedingungslosem Fight und genauso toller Unterstützung von den Rängen.

 

Wozu nennen sich eigentlich manche Leute KSC-Fan, wenn sie doch nur über Mannschaft, Trainer und Präsidium herziehen? Sind diese Leute wirklich so bedauernswert, dass sie sich am Misserfolg ergötzen müssen? Es ist ja wohl jedem klar, dass so Manches in den letzten Jahren beim KSC nicht so läuft, wie es eigentlich sollte. Aber wenn ich einen Präsidiumswechsel wünsche, dann sollte ich auch mal Alternativen bringen. Wer möchte denn Verantwortung in einem solch kleinen Verein übernehmen? Auch ich bin nicht heiß drauf, jeden Montag auf´s Neue von den Arbeitskollegen ob meiner immerwährenden Liebe zum KSC belächelt zu werden. Auch ich würde mich mal über ein anerkennendes Nicken ebendieser freuen, statt wöchentlich Hohn und Spott zu ertragen. Aber ich gebe halt auch offen zu, dass es zur Zeit keine Alternative gibt und wir mit dem zufrieden sein müssen, was wir haben. Und vielleicht auch einmal Steigerungen erkennen...

 

jws 14.08.2017