Zuerst keine Zuschauer und dann keine Punkte...

Der Karlsruher SC schließt die Saison 2021 / 2022 mit 41 Punkten auf dem 12. Tabellenplatz ab. Dabei wurden 54 Tore erzielt und 55 Kisten kassiert. Im DFB-Pokal erreichte man das Viertelfinale, wo dann aber am Ende gegen den HSV die Nerven versagten, nachdem man 2:0 in Hamburg führte, dann aber lediglich ein Unentschieden erreichte und im Elfmeterschießen Wanitzek, Gordon und O´Shaugnessy vergaben!

 

Die Saison begann vielversprechend in Rostock, wo man vor 14.500 Zuschauern mit 3:1 gewann. Auch das erste Heimspiel gegen Darmstadt 98 hat der KSC souverän mit 3:0 für sich entschieden und man befand sich schnurstracks auf dem ersten Tabellenplatz. Der 1:4-Sieg bei den Sportfreunden Lotte im DFB-Pokal brachte die Karlsruher Fanszene zum träumen und die blau-weiße Fußballwelt war perfekt. Der Stadionneubau wurde sehr aufmerksam über die Webcams verfolgt und es waren auch hier fast täglich sichtbare Fortschritte zu vermelden.

 

Doch dann plätscherte die Saison dahin und der Fan konnte schnell feststellen, dass sich der Karlsruher SC im gesicherten Mittelfeld der Tabelle etablieren wird. Keine schlechte Position, wenn man bedenkt, welche namhaften Gegner sich diese Spielzeit in der zweiten Fußballbundesliga tummeln: neben Schalke, Nürnberg und Bremen waren auch wieder der HSV, Hannover 96 und St. Pauli mit dabei.

 

Ende Oktober kam es aufgrund der Corona-Situation wieder zu Geisterspielen und Zuschauerbeschränkungen. Das Präsidium entschied ohne Anhörung der Mitglieder, dass nur noch Personen in den BBBank Wildpark durften, die entweder genesen oder geimpft waren! Eine zweischneidige Entscheidung, denn so wurden einige Zuschauer ausgeschlossen, obwohl sie durch einen Test hätten nachweisen können, dass von ihnen keine "Gefahr" ausgeht. Ich sah mich dazu veranlasst, in einem offenen Brief an das Präsidium meinen Unmut darüber kund zu tun, worauf ich doch tatsächlich eine Antwort bekam. Leider nur eine unbefriedigende, denn einige meiner Fragen blieben leider unbeantwortet. 

 

rückrunde mit Rückschlägen

Philipp Hofmann beim Training
Philipp Hofmann beim Training

Der 20. Spieltag musste beim KSC verschoben werden, da trotz hundertprozentiger Impfquote der Karlsruher 17 Corona-Fälle bei Mannschaft und Betreuern zu verzeichnen waren und so ein Spiel gegen Sandhausen nicht möglich war.

 

Nach dem Aus im DFB-Pokal erreichten die Jungs in blau-weiß nur noch einen Sieg in den letzten elf Pflichtspielen und bei manchem Spieler schien der Abschied vom Verein schon fest zu stehen.

 

Philipp Hofmann seit 2019 beim KSC wechselt ablösefrei zum Erstligisten VfL Bochum, kam beim KSC in dieser Saison 33 mal zum Einsatz und schoss dabei 19 Tore. Neben Marc Lorenz, der nach fünf Jahren den Karlsruher SC verlässt, gehen auch noch Jannis Rabold, Ricardo van Rhjin, Robin Bormuth, Niklas Heeger, Paul Lörh und Markus Kuster. Es ist also wieder einmal eine Zeit des Umbruchs beim KSC angesagt.

 

Ab April durften dann wieder alle Zuschauer ohne Einschränkungen ins Stadion. Der zulässige Höchstwert von 20.000 Besuchern wurde aber in den letzten drei Heimspielen nie erreicht. Offensichtlich waren dann doch nicht alle Fans des KSC bereit, nun wieder zu kommen, obwohl ihnen wenige Wochen zuvor der Zutritt verwehrt wurde. 

 

Das neue Stadion wird wohl noch einmal elf Millionen Euro teurer und kostet nun 155 Millionen! Aufgrund von Corona- und Ukrainekriegsbedingten Verzögerungen wird die Arena erst ab Juli 2023 vollständig nutzbar sein. Hierbei ist noch zu hoffen, dass der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe der Kostensteigerung zustimmt. Außerdem ist erwähnenswert, dass es im Vorfeld gewaltige Auseinandersetzungen zwischen dem Bauherrn und dem Bauträger "Zech Hochbau" gab.

 

Abschließend kann man mit einem zwölften Tabellenplatz in einer sehr schwierigen Saison zufrieden sein und hoffen, dass der Wegfall von Philipp Hofmann annähernd kompensiert werden kann. Höhere Erwartungen als ein gleichwertiger Tabellenplatz in der nächsten Saison sind schon lange im Vorfeld ausgeräumt und das Ziel wird nur der Klassenerhalt sein.

 

 

19. Mai 2022