Wie der Zufall manchmal so spielt, durfte ich dieses Jahr ganz kurzfristig beim Christkind vorbeischauen. Völlig ungeplant und sehr spontan führte mich das Schicksal dieses Jahr kurz vor Weihnachten nach Nürnberg auf den Christkindlesmarkt.
Lange schon vorher wusste ich davon und war auch sehr gespannt, wie es dann so sein wird, auf dem "größten und schönsten Weihnachtsmarkt der Welt". In knapp drei Stunden war ich dann auch schon dort und machte mich dann auch gleich nach dem Einchecken im Hotel auf den Weg. Hunger und Durst hatte ich genug dabei und die Kamera war sowieso bereit.
Zu aller erst fiel mir die freundliche und fröhliche Stimmung unter den Leuten dort auf. Kein rücksichtsloses Gedränge, sondern höfliche Worte und ein nettes Lächeln begegneten mir immer wieder.
Hier roch es an jeder Ecke anders. Erst der leckere Duft von heißem Glühwein, dann frisch zubereitete Nürnberger Würstchen, die übrigens zu dritt auf einem Brötchen "drei im Weggla" sind und nur als kleiner Happen zwischendurch reichen. An einer anderen Ecke roch es nach frisch gebackenen Lebkuchen, die dann auch die Größe eines Ziegels auf dem Dach eines Hexenhauses erreichen können. Es gab Bratwürste, die waren einen halben Meter lang und Süßigkeitenstände mit mindestens einer Million Kalorien. Immer wieder sah man offenes Feuer empor züngeln, wenn zum Beispiel die Feuerzangenbowle frisch übergossen, oder die Würstchen gewendet wurden. Es gab Kartoffelstampf und Speck-Champignons, Maiskolben und Fleischküchla und natürlich jede Menge original Nürnberger Würstchen. Für jeden Geschmack also etwas, auch für die Vegetarier. Und zwischen den ganzen Ständen für Essen und Trinken waren natürlich auch jede Menge Weihnachtsgeschenke zu ergattern. Weihnachtskugeln und Ledergürtel, die nach echtem Leder rochen. Glitzerzeug für die Weihnachtsbude und tolle Spielsachen für die Kinder. Und vor lauter Staunen vergaß ich dann glatt, für die Familie was mitzubringen. Man möge es mir verzeihen, aber meine Sinne waren total überflutet.
Die wunderbar glitzernde Dekoration der ganzen Stadt versetzte einen zusehends in Entzücken. Wem hier nicht weihnachtlich ums Herz wird, der ist hoffnungslos verloren. Diese friedliche Stimmung schlug sich auch auf das Publikum nieder. Ich war völlig überrascht, als ein junges Mädchen auf mich zukam und mich fragte, ob ich sie bitte mit meiner Kamera fotografieren könne. Zuerst war ich etwas zurückhaltend, aber da sie mich so freundlich bat, machte ich ein Foto von ihr. Sie war dermaßen von dem Resultat begeistert, dass sie mich fragte, ob sie es mit dem Handy abfotografieren dürfe und ob ich denn nicht auch ihre Freundin fotografieren möchte, was ich dann auch gerne tat. Alle waren fröhlich und gutgelaunt und keiner wollte dem Anderen etwa böses. Leider vermutet man das heutzutage aufgrund der Erfahrungen, die man sammeln musste, viel zu oft.
Auf der Bühne am Marktplatz wurden immer wieder verschiedene Darbietungen geboten. Ich durfte zum Beispiel miterleben, wie der Seemanns-Chor Nürnberg eV ein paar tolle Weihnachtslieder zum Besten gab. Aber auch das Christkind konnte ich hautnah erleben, wie es den Kleinen, die sich vor der Bühne versammelten, ein paar Geschenke überreichte und die Kinderaugen zum Strahlen brachte.
Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist auf jeden Fall besuchenswert und lohnt sich auf alle Fälle. Ich habe mir sagen lassen, dass man am besten unter der Woche und auf keinen Fall am Samstag dort hin geht. Denn zu Hochzeiten wird das Gedränge zwischen den Ständen dann doch unerträglich und man findet keine Muse, um sich irgendetwas in Ruhe anzuschauen.
Ich wünsche allen Besuchern meiner Homepage ein friedvolles und harmonisches Weihnachtsfest und viele glückliche Momente!
22. Dezember 2023